Große BürgerInnen
Heribert Potuznik Maler in Großnondorf
(1910 - 1984)
von Friedrich Ecker
Der Maler Heribert Potuznik (Jahrgang 1910) studierte in Wien und Danzig und lebte nach mehreren Stationen in Fischamend, Mariathal, Schöngrabern und Wien ab 1971 in Großnondorf. Warum er sich gerade Großnondorf als seine Wahlheimat ausgesucht hatte, erklärte der Künstler auf die Frage, wie er zum echten Weinviertler geworden sei, in einem Interview von Radio Niederösterreich am 27. Februar 1984:
"...dos kaun ma eigentlich schon sogn. I bin jetzt seit 13 Johrn in Großnondorf aunsässig, aber scho vü länger im Gebiet Niederösterreich herumziehend, an fixen Punkt suchend, wo i sogn kennt, do g'fallts ma, do bleib' i daun".
Potuzniks Anfänge im Weinveirtel begannen mit einem eher unerfreulichen Intermezzo: Der Versuch, den Betrieb einer Schweinefarm in Schöngrabern mit der Tätigkeit eines bildenden Künstlers zu vereinbaren, scheiterte an den " banalen" alltäglichen Erfordernissen eines niederösterreichischen Bauernlebens, welche keine Zeit der schöpferischen Phasen für einen Künstler zuließen. Trotzdem war die Liebe zum Weinviertel bald entdeckt, und das Ehepaar Potuznik erwarb ein Haus mit einem großen Weingarten in Mariathal. Aber auch hier hatte man in der ersten Begeisterung nicht an die damit verbundene Arbeit und Mühe gedacht. Vom Leben belehrt, dass sich Bauerntum und Malerei nicht wirklich vereinbaren lassen, erwarben die Potuzniks ein kleines Häuschen in der Kellergasse von Großnondorf. Hier schien alles perfekt zu sein: ein lauschiger Innenhof, ein romantischer alter Obstgarten, der ruhig "naturbelassen" bleiben durfte. Die erforderlichen Umbau- und Renovierungsarbeiten boten trotzdem genug Raum und Zeit für die eigene künstlerische Kreativität. Potuznik hatte jenen fixen Punkt gefunden, nach dem er jahrelang gesucht hatte. In der Folge hatte man ihm die alte Schule angeboten, die er als Atelier nutzen konnte.
Wie beeindruckt der Künstler von seiner neuen Umgebung gewesen ist, lassen wir ihn selbst erzählen: "....und zwar behogt ma die Laundschaft, des leichte freundliche Hügelland. Also da Blick stoßt sich nirgends, ma sieht schön überall d'rüber, bis ins Firmament. I kennt' ma zum Beispü net vorstell'n, dass i dauernd in die Berg' sein könnte, wo a hohe Kulisse vorm Blickfeld steht. I hab' des söwa erlebt. I halts do net länger aus wie 8, 14 Tog. Do kaun i nix orbeiten. Daun is, wia ma so sogt, da Ofn aus.
Des bedrückt mich und in unserer Landschaft do im Weinviertel, des is des, wos mir behogt. Auch die Menschen sind heiter und freundlich, lustig kaun ma sogn. Des ist eine Temperatur, die mir behagt, obgesehn vom Wein natürlich." Diese liebenswerte Beschreibung seiner neuen Heimat macht verständlich, warum sich Heribert Potuznik in dieser neuen Umgebung wohl zu einem der "niederösterreichischsten" Maler, zu einem echten Weinviertler, entwickelt hat.
Bei einem geselligen Menschen, der er gewesen ist, war es nur eine Frage der Zeit, dass sich viele Künstler und Freunde um ihn versammelten. Das Häuschen in Großnondorf war umgebaut worden, und man hatte penibel darauf geachtet, den für die Gegend typischen Charakter zu erhalten. Haus und Garten wurden daher ein gern besuchter Ort für die Freunde des Malers, war doch auch die Kochkunst und Gastfreundschaft seiner Frau bald weit über die Grenzen des Ortes, ja sogar des gesamten Weinviertels hinaus bekannt geworden.
Diese Treffen bei gutem Essen und dem die Gedanken beflügelnden Wein gebaren so manche Idee in geselliger Runde und gaben Anstoß zur Gründung des Vereines "Künstler im westlichen Weinviertel". Es waren vor allem Künstler, die auf der Suche nach einem Refugium der Ruhe in diese Region zugezogen waren, um sich selbst zu finden und neue Inspirationen wirksam werden zu lassen. Auch die Kontakte zum ländlichen Nachbarn waren eines der neuen Ziele der Gemeinschaft. Mit Ausstellungen, Atelierfesten, Literaturlesungen, Musiktheater und Kabarettvorstellungen gelang es, eine noch nie dagewesene künstlerische Belebung einer Region, welche bisher eher von bäuerlicher Kultur geprägt war, zu schaffen. Auch wurde durch Ausstellungen innerhalb Österreichs - die erste dieser Art fand in Linz, im Ursulinenhof statt - neben der Kunst auf die Schönheiten des Weinviertels aufmerksam gemacht.
Dieses "wellige" Hügelland und das darin stattfindende gesellige Landleben beflügelten auch die Schaffenskraft des Künstlers Potuznik, der gerne mit Skizzenblock, Bleistift und Rötelstift in der freien Natur unterwegs war. Es entstanden die unvergleichlichen Landschaftsbilder mit Motiven der Kellergassen, Scheunen und Felder der Region und die typischen Porträts ihrer Bewohner und er wurde beflügelt, auch andere Motive zu malen.
"Er gehört zu den Künstlern, die Menschsein und Künstlertum nicht trennen", stand einmal in einem Ausstellungskatalog über Potuznik zu lesen. Auf Grund seiner Vielfalt gehört er auch heute noch zu einer der interessantesten Malerpersönlichkeiten Niederösterreichs. Seine Holzschnitte, Radierungen und seine Bilder, die er selbst liebevoll als seine "geistigen Kinder, wohlgeratene, ungeratene, missglückte", bezeichnet, e befinden sich zum Großteil im Besitz vieler privater Sammler, aber auch im Besitz der Österreichischen Galerie Wien, der Grafischen Sammlung Albertina und des Niederösterreichischen Landesmuseums. Auch im Stadtmuseum "Alte Hofmühle" in Hollabrunn befinden sich zahlreiche Werke aus dem Nachlass des Künstlers, der von Ingrid Swoboda, der Tochter Potuzniks, dem Museum leihweise überlassen wurde. Als Hommage an den Maler wurde im Museum 2003 eine eigene Gedenkstätte eingerichtet.
Heribert Potuznik starb am 22. April 1984 und wurde auf dem Friedhof seines geliebten Großnondorf beigesetzt.
Der Maler Heribert Potuznik (Jahrgang 1910) studierte in Wien und Danzig und lebte nach mehreren Stationen in Fischamend, Mariathal, Schöngrabern und Wien ab 1971 in Großnondorf. Warum er sich gerade Großnondorf als seine Wahlheimat ausgesucht hatte, erklärte der Künstler auf die Frage, wie er zum echten Weinviertler geworden sei, in einem Interview von Radio Niederösterreich am 27. Februar 1984:
"...dos kaun ma eigentlich schon sogn. I bin jetzt seit 13 Johrn in Großnondorf aunsässig, aber scho vü länger im Gebiet Niederösterreich herumziehend, an fixen Punkt suchend, wo i sogn kennt, do g'fallts ma, do bleib' i daun".
Potuzniks Anfänge im Weinveirtel begannen mit einem eher unerfreulichen Intermezzo: Der Versuch, den Betrieb einer Schweinefarm in Schöngrabern mit der Tätigkeit eines bildenden Künstlers zu vereinbaren, scheiterte an den " banalen" alltäglichen Erfordernissen eines niederösterreichischen Bauernlebens, welche keine Zeit der schöpferischen Phasen für einen Künstler zuließen. Trotzdem war die Liebe zum Weinviertel bald entdeckt, und das Ehepaar Potuznik erwarb ein Haus mit einem großen Weingarten in Mariathal. Aber auch hier hatte man in der ersten Begeisterung nicht an die damit verbundene Arbeit und Mühe gedacht. Vom Leben belehrt, dass sich Bauerntum und Malerei nicht wirklich vereinbaren lassen, erwarben die Potuzniks ein kleines Häuschen in der Kellergasse von Großnondorf. Hier schien alles perfekt zu sein: ein lauschiger Innenhof, ein romantischer alter Obstgarten, der ruhig "naturbelassen" bleiben durfte. Die erforderlichen Umbau- und Renovierungsarbeiten boten trotzdem genug Raum und Zeit für die eigene künstlerische Kreativität. Potuznik hatte jenen fixen Punkt gefunden, nach dem er jahrelang gesucht hatte. In der Folge hatte man ihm die alte Schule angeboten, die er als Atelier nutzen konnte.
Wie beeindruckt der Künstler von seiner neuen Umgebung gewesen ist, lassen wir ihn selbst erzählen: "....und zwar behogt ma die Laundschaft, des leichte freundliche Hügelland. Also da Blick stoßt sich nirgends, ma sieht schön überall d'rüber, bis ins Firmament. I kennt' ma zum Beispü net vorstell'n, dass i dauernd in die Berg' sein könnte, wo a hohe Kulisse vorm Blickfeld steht. I hab' des söwa erlebt. I halts do net länger aus wie 8, 14 Tog. Do kaun i nix orbeiten. Daun is, wia ma so sogt, da Ofn aus.
Des bedrückt mich und in unserer Landschaft do im Weinviertel, des is des, wos mir behogt. Auch die Menschen sind heiter und freundlich, lustig kaun ma sogn. Des ist eine Temperatur, die mir behagt, obgesehn vom Wein natürlich." Diese liebenswerte Beschreibung seiner neuen Heimat macht verständlich, warum sich Heribert Potuznik in dieser neuen Umgebung wohl zu einem der "niederösterreichischsten" Maler, zu einem echten Weinviertler, entwickelt hat.
Bei einem geselligen Menschen, der er gewesen ist, war es nur eine Frage der Zeit, dass sich viele Künstler und Freunde um ihn versammelten. Das Häuschen in Großnondorf war umgebaut worden, und man hatte penibel darauf geachtet, den für die Gegend typischen Charakter zu erhalten. Haus und Garten wurden daher ein gern besuchter Ort für die Freunde des Malers, war doch auch die Kochkunst und Gastfreundschaft seiner Frau bald weit über die Grenzen des Ortes, ja sogar des gesamten Weinviertels hinaus bekannt geworden.
Diese Treffen bei gutem Essen und dem die Gedanken beflügelnden Wein gebaren so manche Idee in geselliger Runde und gaben Anstoß zur Gründung des Vereines "Künstler im westlichen Weinviertel". Es waren vor allem Künstler, die auf der Suche nach einem Refugium der Ruhe in diese Region zugezogen waren, um sich selbst zu finden und neue Inspirationen wirksam werden zu lassen. Auch die Kontakte zum ländlichen Nachbarn waren eines der neuen Ziele der Gemeinschaft. Mit Ausstellungen, Atelierfesten, Literaturlesungen, Musiktheater und Kabarettvorstellungen gelang es, eine noch nie dagewesene künstlerische Belebung einer Region, welche bisher eher von bäuerlicher Kultur geprägt war, zu schaffen. Auch wurde durch Ausstellungen innerhalb Österreichs - die erste dieser Art fand in Linz, im Ursulinenhof statt - neben der Kunst auf die Schönheiten des Weinviertels aufmerksam gemacht.
Dieses "wellige" Hügelland und das darin stattfindende gesellige Landleben beflügelten auch die Schaffenskraft des Künstlers Potuznik, der gerne mit Skizzenblock, Bleistift und Rötelstift in der freien Natur unterwegs war. Es entstanden die unvergleichlichen Landschaftsbilder mit Motiven der Kellergassen, Scheunen und Felder der Region und die typischen Porträts ihrer Bewohner und er wurde beflügelt, auch andere Motive zu malen.
"Er gehört zu den Künstlern, die Menschsein und Künstlertum nicht trennen", stand einmal in einem Ausstellungskatalog über Potuznik zu lesen. Auf Grund seiner Vielfalt gehört er auch heute noch zu einer der interessantesten Malerpersönlichkeiten Niederösterreichs. Seine Holzschnitte, Radierungen und seine Bilder, die er selbst liebevoll als seine "geistigen Kinder, wohlgeratene, ungeratene, missglückte", bezeichnet, e befinden sich zum Großteil im Besitz vieler privater Sammler, aber auch im Besitz der Österreichischen Galerie Wien, der Grafischen Sammlung Albertina und des Niederösterreichischen Landesmuseums. Auch im Stadtmuseum "Alte Hofmühle" in Hollabrunn befinden sich zahlreiche Werke aus dem Nachlass des Künstlers, der von Ingrid Swoboda, der Tochter Potuzniks, dem Museum leihweise überlassen wurde. Als Hommage an den Maler wurde im Museum 2003 eine eigene Gedenkstätte eingerichtet.
Heribert Potuznik starb am 22. April 1984 und wurde auf dem Friedhof seines geliebten Großnondorf beigesetzt.
Ida Krottendorf
von Ernst Bezemek
Die Schauspielerin Ida Krottendorf, langjähriges Mitglied des Wiener Burgtheaters, Darstellerin in zahlreichen Filmen [u.a. Bockerer I (1981), Bockerer II (1996)] und im Fernsehen [Tatort (1978), Ringstraßenpalais (1980)] wurde am 5. April 1927 in Ebreichsdorf/Bez. Baden geboren. Ihre Jugend verbrachte sie in Guntersdorf, wo ihr Vater Gutsverwalter war, und besuchte dort und in Hollabrunn die Schule. 1955 heiratete sie den Schauspielkollegen Ernst Stankowski.
Nach ihrer Scheidung ehelichte sie 1960 Klausjürgen Wussow (Kinder: Barbara und Alexander Wussow), von dem sie 1991 geschieden wurde. Ida Krottendorf starb am 23. Juni 1998 in Wien an Krebs und wurde auf dem Grinzinger Friedhof beigesetzt.
In Guntersdorf erinnert die "Ida-Krottendorf-Straße" an die große Schauspielerin.
Kleiner Peter, große Sorgen (1950)
Das Tor zum Frieden (1951)
Hochzeitsglocken (1953)
Liebe, Jazz und Übermut (1957)
4 Schlüssel (1965)
Das ausgefüllte Leben des Alexander Dubronski (1967)
Tatort - Mord im Krankenhaus (1978)
Das Love-Hotel in Tirol (1978)
Ringstraßenpalais (1980, TV-Serie)
Der Bockerer (1981)
Wie kommt das Salz ins Meer? (1988)
Die Kaffeehaus-Clique (1990)
Almenrausch und Pulverschnee (1993, TV-Serie)
Der Bockerer II - Österreich ist frei (1996)
Der Unfisch (1997)
Baby Rex (1998)
Die Schauspielerin Ida Krottendorf, langjähriges Mitglied des Wiener Burgtheaters, Darstellerin in zahlreichen Filmen [u.a. Bockerer I (1981), Bockerer II (1996)] und im Fernsehen [Tatort (1978), Ringstraßenpalais (1980)] wurde am 5. April 1927 in Ebreichsdorf/Bez. Baden geboren. Ihre Jugend verbrachte sie in Guntersdorf, wo ihr Vater Gutsverwalter war, und besuchte dort und in Hollabrunn die Schule. 1955 heiratete sie den Schauspielkollegen Ernst Stankowski.
Nach ihrer Scheidung ehelichte sie 1960 Klausjürgen Wussow (Kinder: Barbara und Alexander Wussow), von dem sie 1991 geschieden wurde. Ida Krottendorf starb am 23. Juni 1998 in Wien an Krebs und wurde auf dem Grinzinger Friedhof beigesetzt.
In Guntersdorf erinnert die "Ida-Krottendorf-Straße" an die große Schauspielerin.
Filme (Auswahl):
Kleiner Peter, große Sorgen (1950)
Das Tor zum Frieden (1951)
Hochzeitsglocken (1953)
Liebe, Jazz und Übermut (1957)
4 Schlüssel (1965)
Das ausgefüllte Leben des Alexander Dubronski (1967)
Tatort - Mord im Krankenhaus (1978)
Das Love-Hotel in Tirol (1978)
Ringstraßenpalais (1980, TV-Serie)
Der Bockerer (1981)
Wie kommt das Salz ins Meer? (1988)
Die Kaffeehaus-Clique (1990)
Almenrausch und Pulverschnee (1993, TV-Serie)
Der Bockerer II - Österreich ist frei (1996)
Der Unfisch (1997)
Baby Rex (1998)